Die Digitalisierung im deutschen Mittelstand hat seit der Corona-Pandemie endlich leicht an Fahrt gewonnen und vielen Unternehmen ist zumindest die Dringlichkeit dieses Themas bewusst geworden. Der zögerliche Umgang mit technischen Neuerungen und digitaler Transformation ließ und lässt Deutschland im Vergleich mit anderen europäischen Nationen jedoch immer noch auf den mittleren und hinteren Plätzen zurück liegen. Länder wie Schweden, Norwegen und Dänemark haben schon längst große Bereiche sowohl in Unternehmen als auch im öffentlichen Leben digitalisiert und damit nicht nur das Leben der Menschen vereinfacht, sondern vor allem einen merklichen Wettbewerbsvorteil geschaffen.
Warum aber schrecken immer noch so viele deutsche Unternehmen vor der Digitalisierung zurück? Dieser Blog Post beleuchtet die größten Herausforderungen und zeigt konkret auf, wie diese gelöst werden können.
Die größte Problematik, die eine erfolgreiche digitale Transformation verhindert oder verzögert, ist das Verkennen ihres Potenzials. Vor allem das Top Management des deutschen Mittelstands sollte ein tiefes Verständnis für die Vorteile von Digitalisierung entwickeln, um Effizienz, Kundenzufriedenheit und gar die Umsätze des Unternehmens zu steigern. Erst, wenn sie sich dem digitalen Wandel verschreiben und bereit sind, beherzt zu handeln, können nicht nur technische und methodische Maßnahmen fruchten, sondern vor allem auch diese spannende Transformation mit der gesamten Belegschaft gestaltet werden.
Häufig sind in Unternehmen, die bis jetzt wenig bis gar nicht digital gearbeitet haben, nur punktuelle Digitalisierungsprojekte zu finden. Diese sind im schlimmsten Fall zeitlich begrenzt und werden mit zu wenig finanziellen und personellen Ressourcen unterstützt. Auf dem Weg zu einer vollständigen Digitalisierung sollte der deutsche Mittelstand im besten Fall aber seine gesamten Wertschöpfungsketten analysieren und auf dieser Basis eine ganzheitliche Strategie entwickeln. Wo bewegt sich die heutige (und zukünftige!) Zielgruppe des Unternehmens? Wie verhält sie sich in Bezug auf dessen Produkte oder Dienstleistungen? Und welche Trends entstehen in der jeweiligen Branche?
Wie jede Strategie sollte auch die Digitalisierungsstrategie flexibel für kleine Kursänderungen bleiben. Jedoch braucht es vor jeglichen Investitionen einen grundlegenden Plan, damit Unternehmen in der digitalen Zukunft Fehlinvestitionen vermeiden, ihr volles Potenzial ausschöpfen und vor allem langfristig nachhaltig Erfolge feiern können.
Die oben angesprochene Ganzheitlichkeit erlaubt kein Silo-Denken, wenn es um die konkrete Umsetzung geht. Erfolgreiche Digitalisierung im deutschen Mittelstand kann erst dann erfolgreich vorangetrieben werden, wenn Tools und Lösungen nicht in einzelnen Abteilungen eingesetzt werden, sondern wenn Teams die Perspektive des Kunden sowie die damit entstehenden Prozesse in den Mittelpunkt rücken und diese abteilungsübergreifend optimieren. Das kann zur Folge haben, dass Neuerungen und Modernisierungsprozesse zwar noch auf vertikaler Ebene von Führungskräften initiiert werden. Die Verantwortung für die Umsetzung übernehmen dann aber die Teams und eigens für agile Prozesse und agile Zusammenarbeit ausgebildete Personen. Und dieser Prozess sollte unbedingt unterstützt werden – auch, wenn die neue, digitale (Zusammen-)Arbeit noch ungewohnt erscheinen mag.
In diesem Zusammenhang kann es helfen, auf externe Experten zu setzen, die die nötige Qualifizierung, Erfahrung mit Digitalisierungs-Projekten und einen sachlichen Blick von außen haben, um neue Tools und Arbeitsmethoden erfolgreich im Unternehmen zu etablieren und ein digitales Ökosystem zu schaffen.
Die finanziellen Mehrausgaben, die digitale Großprojekte mit sich bringen, sind für viele Unternehmen eine große Herausforderung. Und es stimmt: Eine erfolgreiche digitale Transformation mit all ihren neuen Tools, Systemen und dem Aufbau von Know-How kostet Zeit und vor allem Geld.
Das hat zur Folge, dass sich viele Mittelständler nicht trauen, die jetzt so nötigen Investitionen zu tätigen. Diese sind allerdings auch die Grundlage dafür, um später von intelligenten, effizienten Prozessen und ineinandergreifenden Systemen zu profitieren. Das bedeutet, dass Unternehmen, die jetzt den Weg in ein digitales Morgen scheuen, doppelt zahlen: erstens für halbherzige Versuche in Form von kleinen Projekten und zweitens für das Instandhalten von analogen Strukturen und Prozessen.
Das heißt keineswegs, dass sämtliche Neuerungen sofort umgesetzt werden müssen. Ein langfristiger Plan sollte nicht nur alle Geschäftsbereiche umfassen und klare Meilensteine beinhalten, sondern auch einen festen, realistischen Betrag an Ressourcen einplanen, der regelmäßig für Tools und Know-How ausgeschüttet werden kann.
Digitalisierung bedeutet mehr als Laptop und Home Office. Vielmehr schaffen erst Lösungen wie abteilungsübergreifende Vernetzungen, Automatisierungen und standortunabhängiges Arbeiten eine erfolgsversprechende digitale Umgebung. Insbesondere bei größeren Umbrüchen dürfen Unternehmen nicht vergessen, ihre Mitarbeiter:innen auf dem Weg mitzunehmen, um deren Akzeptanz für digitale Neuerungen zu steigern und gemeinsam mit ihnen den Wandel umfassend zu gestalten. Hier sollten Mittelständler auf klare, regelmäßige Kommunikation und spezielle Trainings setzen – auch, um externes Wissen von Digitalisierungs-Beratern langfristig im Unternehmen zu binden und umzusetzen.
Es ist schon längst an der Zeit: Der Mittelstand sollte jetzt mit der Digitalisierung seine Zukunftsfähigkeit sichern. Dafür braucht es die Verpflichtung der Management-Ebene und aller Teams, eine Strategie sowie smarte Investitionen in technische Lösungen sowie methodisches Know-How.
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